Groß-Pampau: Wal!

23. Juli 2011 von Bettina Wurche · Kommentare deaktiviert

1968 wurden knapp über der Tonschicht “Kanonenkugeln“ gefunden: runde Objekte mit sehr fester Oberfläche. Beim Öffnen dieser „Kanonenkugeln“ kamen große Wirbel zum Vorschein: sie gehörten zu einem großen fossilen Wal. [Weiterlesen →]

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Who is who der Zwergwale

15. Juli 2011 von Bettina Wurche · Kommentare deaktiviert

Für die Anfertigung einiger wissenschaftlich korrekter Abbildungen der vor Nordnorwegen vorkommenden Wale nahm ich die Zwergwale gerade noch einmal etwas genauer unter die Lupe. Und stieß auf die Frage, wie viele Zwergwalarten es gibt.

Der Zwergwal ist der kleinste Furchenwal, mit seiner Länge von bis zu 8,5 m ist er neben seinem größten Mit-Furchenwal, dem Blauwal Balaenoptera musculus, ein Zwerg.
Schon vor mehr als 10 Jahren, als ich monatelang in Arktis und Antarktis auf See war und den Walen Gesellschaft leistete, wurde bereits viel darüber diskutiert: Ist der angeblich weltweit vorkommende Art Zwergwal wirklich eine einzige Spezies? Zu diesem Zeitpunkt hießen alle Zwergwale in allen Ozeanen weltweit Balaenoptera acutorostrata.
Schon beim äußeren Anblick kamen uns damals ernste Zweifel: Die Zwergwale der Nordhalbkugel hatten einen deutlichen breiten weißen Streifen auf dem Flipper, der auch im Wasser markant aufleuchtete, die Wale der Südhalbkugel hatten diesen Streifen nicht. Derartig signifikant unterschiedliche Merkmale deuteten auf zwei Arten oder Unterarten hin.

Bei genetischen Analysen kam bereits 1993 durch den renommierten isländischen Wal-Genom-Forscher Arnason et al und 1994 durch Pastene et al heraus , dass die Zwergwale der Nord- und Südhalbkugel nicht enger miteinander verwandt waren, als mit den anderen Furchenwalen. Genetisch waren also zwei verschiedene Arten nachgewiesen.
Seit 2000/2001 ist es nunmehr amtlich: Die IWC (Internationale Walfang-Kommission) hat festgelegt, dass die Zwergwale der Nordhalbkugel Balaenoptera acutorostrata (Nördliche Zwergwale) heißen und die der Südhalbkugel B. bonaerensis (Südliche Zwergwale).

Der Nördliche Zwergwal bildet dann noch einmal  drei Unterarten: Den Nordatlantischen Zwergwal (B. acutorostrata acutorostrata), den Nordpazifischen Zwergwal (B. acutorostrata scammoni) und eine weitere Unterart in den Gewässern in Sri Lanka,  Balaenoptera acutorostrata thalmaha. Die  Existenz der letzten Unterart ist noch umstritten. Außerdem gibt es wahrscheinlich noch die Art „Zwerg-Zwergwal“ (Balaenoptera acutorostrata subspecies/ allospecies), die noch nicht bestätigt ist. [Weiterlesen →]

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Mikroben-Megacities unter dem ewigen Eis

24. Mai 2011 von Bettina Wurche · Kommentare deaktiviert

Aus dem sanft geschwungenen Boden erheben sich violette Kegel und Hügel in das klare Wasser des Lake Untersee in der Antarktis. Ein Taucher gleitet im unwirklichen blauen Licht durch die scheinbar tote Wasserwelt unter der Eisdecke.
Die kegelförmigen Buckel und Nadeln sind von Blaualgen oder Cyanobakterien erbaut worden – ein Team von Astrobiologen um Dale Andersen vom Carl-Sagan-Institut hat sie untersucht und die Ergebnisse im Fachmagazin „Geobiology“ veröffentlicht.

Die Suche nach außerirdischem Leben führt zum Südpol

In den Süßwasserseen unter dem antarktischen Eis herrschen extreme Lebensbedingungen: Kälte, Lichtmangel und lebensfeindliche chemische Bedingungen.
Ähnliche extreme Lebensumstände wie in den südpolaren Seen vermuten Wissenschaftler auch auf dem Mars und den eisigen, methanreichen Jupiter- oder Saturnmonden.

Lake Untersee in der östlichen Antarktis ist damit ein ideales Testgebiet für astrobiologische Forschungen. „Der See ist so alkalisch wie starke Bleichmittel [...]. Wenn wir extremophile Organismen im Untersee finden wird uns das helfen, zu entscheiden, wo wir auf anderen Planeten nach Leben suchen sollen und wie wir außerirdisches Leben erkennen, wenn wir es tatsächlich finden“ erklärt der NASA-Astrobiologe Richard Hoover.

Die Astrobiologen gehen davon aus, dass sie auf anderen Himmelskörpern nur Mikroorganismen finden werden, vielleicht sogar nur die Mikroben-Fossilien. Durch das Studium einfacher Organismen auf der Erde erhoffen sie sich Erkenntnisse über extraterrestrische Lebensformen.
Außerdem sind die  trockenen Täler der Antarktis ideal, um astrobiologische Forschungs-Methoden zu entwickeln und experimentell zu prüfen. [Weiterlesen →]

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Ölpest: Wann ist die Ölpest „zu Ende“?

5. Mai 2011 von Bettina Wurche · Kommentare deaktiviert

Seit Beginn der Ölkatastrophe hat die US-amerikanische Behörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Agency), für die auch viele Spezialisten zur Erforschung des Ozeans arbeiten, zahlreiche kleinere Forschungsschiffen in das verschmutzten Seegebiet entsendet, um Daten zu sammeln.

Obwohl mit Hochdruck gearbeitet wird, wird die Auswertung dieser Daten dauern, denn die Ergebnisse müssen wissenschaftlich hieb- und stichfest sein.
Bereits jetzt steht fest: Seit Beginn der Ölpest sind im Golf von Mexiko signifikant mehr Meerestiere verstorben als in der Zeit davor (Quelle: National Oceanic and Atmospheric Agency).

Die Ölpest und ihre Opfer waren über Monate hinweg Tagesgespräch.
Jetzt ist seit der Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko schon ein Jahr vergangen.

Es sterben immer noch Meerestiere.
Wie lange noch?
Ist die Ölkatastrophe in einigen Jahren „beendet“?
Wenn kein Öl mehr an den Stränden zu sehen ist und keine verölten Seevögel mehr in den Ölschlieren des Spülsaums liegen?
Leider nicht. [Weiterlesen →]

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Ölpest: Wie schadet Erdöl den Meerestieren?

2. Mai 2011 von Bettina Wurche · Kommentare deaktiviert

Der Kontakt mit Erdöl kann zu schweren Gesundheitsschäden führen. Erdöl und seine Produkte enthalten zahlreiche toxische, teilweise Krebs erregende  Komponenten. Dazu reicht meistens schon einkurzzeitiger Kontakt. Das Oiled Wildlife Care Network (USA) gibt eine kurze Übersicht der gesundheitlichen Gefahren für Meerestiere durch Erdöl.

Hautkontakt mit Erdöl:

  • Öl (auch Salatöl!) verklebt Federn und Fell. Fell und Federn verlieren ihre isolierende Wirkung. See-Otter und Seevögel unterkühlen und können an dem Energieverlust sterben. Federn verlieren außerdem ihren Auftrieb und ihre Flugfähigkeit. Die Vögel können nicht mehr fliegen und schwimmen.
  • Öl und Öldämpfe verletzen die empfindlichen Augen, schlimmstenfalls werden die Tiere blind.
  • Öl führt zu Irritationen der Haut und Schleimhäute in Mund und Nase
  • Durch die Haut werden karzinogene Bestandteile des Öls aufgenommen, die Organschäden und letztendlich zu Organversagen führen können. Besonders häufig sind schwere Leberschäden. Die Anzahl der roten Blutkörperchen wird vermindert. [Weiterlesen →]

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Dinosaurier: Wie viel frisst ein Tyrannosaurus rex?

29. April 2011 von Bettina Wurche · Kommentare deaktiviert

Der größte bisher gefundene T. rex ist auf 13,6 m Länge und  12 t Gewicht geschätzt worden.
Damit ist er größer und schwerer als seine nahen Verwandten, T. torosus (Russel, 1970) mit 9 m Länge und 2,3 t Gewicht und den mongolischen T. bataar (Maleev, 1955) mit 10 m Länge und 5 t Gewicht. (Quelle: Fact-Index)

Unter der Annahme, dass T. rex warmblütig war hat der Paläontologe James Farlow die benötigte Essensaufnahme dieser Tiere berechnet. Da er dabei von einer bekannten Szene aus Jurassic Parc inspiriert wurde, hat er Anwälte als „Broteinheit“ gerechnet.

Nach Farlows Berechnung musste ein T. rex von 4540 kg Gewicht jährlich 73 Anwälte mit einem Durchschnittsgewicht von 68,1 kg essen, um satt zu werden.  (Quelle: „The complete Dinosaur“ von James O. Farlow,M. K. Brett-Surman; Seite 351)

Darin scheint allerdings nicht berücksichtigt worden zu sein, dass Anwälte von sehr unterschiedlicher Qualität sein können: mager, gut durchwachsen oder auch einfach fett.
Möglicherweise müsste man die Berechnung noch einmal daraufhin überprüfen.

Bettina Wurche

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Rezension: Sprache – „Seeschnecken“ gibt es nicht

23. April 2011 von Bettina Wurche · Kommentare deaktiviert

Heute bespreche ich weder ein Buch noch eine Ausstellung, sondern ein einziges Wort: “Seashell”.

Seashell = Seeschnecke??

„Seeschnecken“ gibt es nicht. Nicht etwa weil sie ausgestorben sind.
Nein, sie haben niemals existiert.
Das Wort „Seeschnecke“ gibt es in der deutschen Sprache nicht, sondern nur in schlechten wörtlichen Übersetzungen aus dem Englischen. Damit ist es eigentlich auch kein Wort, sondern eher ein Unwort.

Im Englischen bezeichnet der Begriff „Seashell“ das harte Außenskelett der im Meer lebenden Muscheln (Bivalvia), Schnecken (Gastropoda) und Käferschnecken (Polyplacophora) (Quelle).
Der korrekte deutsche Begriff für eine im Meer lebende Muschel ist „Meeresmuschel“, eine im Meer lebende Schnecke heißt dementsprechend „Meeresschnecke“. Eine in einem Binnengewässer lebende Muschel heißt Teich- oder Flussmuschel, eine solche Schnecke wird meistens als Süßwasserschnecke bezeichnet. [Weiterlesen →]

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Vortrag: “Die “EUROPA“-Expedition”

18. April 2011 von Bettina Wurche · Kommentare deaktiviert

Die 1. vulkanisch-terranische Expedition zum Jupitermond Europa 2115

  • Der erste Schritt zur modernen Astrobiologie

Der Jupitermond Europa ist von einem dicken Eispanzer bedeckt, unter dem sich ein tiefer Salzwasser-Ozean befindet.

Schon um das Jahr 2000 vermuteten Menschen dort außeriridischen Leben. Vulkanier hatten zu dieser Zeit durch erste unbemannte Sonden bereits Gewißheit darüber.

Die gemeinsame Expedition von 2115 war die erste systematische wissenschaftliche Erkundung dieses Mondes und brachte, trotz ihres unglückliche Ausgangs, faszinierenden Ergebnisse.

Die Astrobiologin T´Lara (Sternenflotten-Akademie/Vulkanische Akademie der Wissenschaften) berichtet über diese bedeutende Expedition und aktuelle Auswertungen. Der Fokus liegt auf den geheimnisvollen Lebewesen des Ozeans unter dem Eispanzer.

Dieser Vortrag hat am 27.08.2011 in der “Old Rocketman Space Bar” Premiere

bw

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Rezension: “Wie das Meer nach Hause kam” von Bernd Brunner

11. April 2011 von Bettina Wurche · Kommentare deaktiviert

In seinem Buch “Wie das Meer nach Hause kam” erzählt Bernd Brunner mit viel Liebe zum Detail und in poetischer Sprache die komplexe und langwierige Entwicklung des Aquariums.

Es begann mit einem Gefäß voll Wasser, in dem Pflanzen und Tiere dahin vegetierten und meist bald starben bis hin zu den modernen komplexen Systemen mit Sauerstoffzufuhr und kontrolliertem Salzgehalt, in dem die Meereswesen zumindest potentiell ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden.

Das Aquarium stand im Spannungsfeld der Naturwissenschaft und der Kultur: Naturforscher suchten nach Wegen für die Haltung und den Transport exotischer Tiere und Pflanzen. Die Meeresforschung entstand und die Beschäfigung mit dem unbekannten nassen Element und seinen Bewohnern erforderte ganz neue Methoden. Der kulturelle Schwerpunkt lag in der Entdeckung des Meeres und seiner Bewohner als Freizeitunterhaltung und der Schaulust des Bürgertums am Exotischen, Unbekannten, Noch-nie-Gesehenen. [Weiterlesen →]

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Vortragstermine für 2011 – “Jules Verne” und mehr…

8. April 2011 von Bettina Wurche · Kommentare deaktiviert

An dieser Stelle eine kurze Übersicht über meine Vortragstermine für 2011:

27.08.:  “Die “EUROPA“-Expedition: Die 1. vulkanisch-terranische Expedition zum Jupitermond Europa 2115″ in der Old Rocketman Space-Bar in Darmstadt

11.10.: “BLOWOUT! 2010: Die Explosion der Bohrinsel “Deepwater Horizon” und ihre ökologischen Auswirkungen” (20:00 Uhr, Starkenburg-Sternwarte in Heppenheim)

Lesen Sie dazu auch meine Beiträge der Kategorie “Ölpest im Golf von Mexiko”

24.10: “Jules Verne und die Entdeckung der Meeresforschung” (20:00 Uhr; “Haus der Vereine”in Darmstadt-Eberstadt

Lesen Sie dazu auch den Meertext-Beitrag “Jules Verne und die Entdeckung der Meeresforschung”

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