“meertext” ist jetzt Science-Blog!!!!

23. April 2013 von Bettina Wurche · Kommentare deaktiviert

Nu isses amtlich!

Seit dem 22.04.2013 zieht der Blog  “meertext” zu den Science-Blogs vom National Geographic um.
Die neue Adresse ist:
http://scienceblogs.de/meertext/

Dort blogge ich in guter Gesellschaft weiter und freue mich wie immer über Kommentare und Anmerkungen!

Dieser Blog bleibt als Archiv bestehen.

CU,

Bettina

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Helgoländer Hummer – Wohnpark im Windpark

19. April 2013 von Bettina Wurche · Kommentare deaktiviert

Mehr als 40 Kilometer vom Festland entfernt liegt Deutschlands einzige Hochsee-Insel: Helgoland.
Helgoland ist der kleine Rest einer ehemals viel größeren Landmasse und besteht aus Buntsandstein, Kreide und Jura-Gesteinen. Die einzige Felsküste mit Felswatt in der deutschen Nordsee– ein einmaliger Lebensraum für viele Tierarten, die in Deutschland sonst nicht oder nur sehr selten vorkommen.
In den steinigen Tiefen des Meeres vor der felsigen Insel liegt ein idealer Lebensraum für  Hummer. Die gewaltigen Krebse können bis 64 Zentimeter lang und bis 6 Kilogramm schwer werden, durch ihre Scheren sind sie sehr wehrhaft. Wenn sie groß sind.

Hummer (UNettelmann)

Hummer (UNettelmann)

Bis dahin müssen sie aber erst einmal durchhalten und versuchen, nicht gefressen zu werden.

Hummer schlüpfen aus einem winzigen Ei und treiben dann für etwa sechs Wochen mit ihren unzähligen Geschwistern als ätherisch-durchsichtige Schwimmlarven für viele Wochen im Plankton des Meeres.
Nach der Metamorphose sind sie dann echte kleine Hummer und beginnen mit dem aufregenden Leben am Meeresboden. Damit es für sie nicht zu aufregend wird, suchen sie sich schnell eine passende Unterkunft – zum Schutz vor Fressfeinden.
Wenn sie selbst reichlich fressen, wird der Panzer bald zu klein: Dann muss der kleine Hummer sich häuten und den zu klein gewordenen Panzer abstreifen. Darunter sitzt schon der neue Panzer: zuerst noch weich härtet er aber schnell aus. In dieser Zwischenzeit ist der Hummer jedoch verwundbar, ihm fehlt die Rüstung. Darum ist ein sicherer Unterschlupf jetzt besonders wichtig. [Weiterlesen →]

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Der Pottwal, seine Supernase und die Jagd nach dem Riesen-Kalmar

12. April 2013 von Bettina Wurche · 1 Kommentar

Der Pottwal (Physeter macrocephalus) ist sagenumwoben und mystisch und der einzige Wal, der nachweislich große Schiffe versenkt hat. Gleichzeitig steht er für unendlichen Reichtum und ist darum erbarmungslos gejagt worden.
Das hat er seiner Nase zu verdanken: Bei erwachsenen Bullen nimmt der Kopf fast ein Drittel der Körperlänge ein, sie sehen dadurch seltsam unförmig aus. Der Kopf ist fast viereckig, der kastenartige Aufbau besteht aus zwei Doppelzylindern. Darunter hängt der Unterkiefer – scheinbar lächerlich klein. Das täuscht allerdings gewaltig, denn der Unterkiefer ist zwar sehr schmal, aber lang und besteht aber aus dem härtesten Knochen des Tierreichs. Er ist massiv genug, um die 52 Zähne zu tragen. Die größten Zähne wiegen fast 1 Kilogramm!

Die Nase macht bei diesem Wal einen großen Teil des Gewichts aus.
Nach Angaben der Walfänger des letzten Jahrhunderts wiegt der Pottwalbulle „a foot, a ton“: Je 1 Fuß Länge wird 1 Tonne Gewicht geschätzt. Ein ausgewachsener Bulle von fast 20 Metern Länge kommt damit auf fast 60 Tonnen Gewicht (Ellis, s. u.).
Und dann wiegt die “Nase” mit ihren Anhangsorganen allein mehrere Tonnen.
Der große Kopf gibt der Art ihren Namen: Physeter macrocephalus.

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Requiem für “Nr. 5″

7. März 2013 von Bettina Wurche · Kommentare deaktiviert

Im August letzten Jahres hatte ich über den Mäuserich “Nr. 5″ im Nachbarbüro berichtet.

“Nr. 5″ war der Überlebende aus einem medizinischen Experiment (er müßte dafür übrigens nicht sehr viel tun) und bekam nun das Gnadenpellet. Und ab und an Sonnenblumenkerne, Rosinen oder einen Apfelschnitz.
Er hatte sich dann in seinem 2. Lebensabschnitt einen Namen in der Weltraumforschung gemacht.  Wie ich in “Sonnenstrahl und Mäuseschiss” geschrieben hatte, wurde nach ihm die neue Einheit MS (=Mäuseschiss) benannt. Auch dafür musste ereigentlich nicht viel tun. Nur eben ein bißchen kötteln.

Völlig überraschend ist der wackere Mäuserich zu Beginn der letzten Woche verstorben und wurde im engsten Angehörigenkreis unter einer Parkhecke beigesetzt.
Herr Dr. Wicht nahm zu letzten Gruß sogar den Zylinder ab und schrieb dem verstorbenen vierbeinigen Kollegen noch einen Nachruf.
Möge die Maus in Frieden ruhen.

Bettina Wurche

 

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Mein Vortragsprogramm 2013

1. März 2013 von Bettina Wurche · 1 Kommentar

26. April: Christian-Mayer-Sternwarte Schriesheim

Ozean unter Eis: Gibt es Leben auf dem Jupitermond Europa?

Der Jupitermond Europa verbirgt unter einer dicken Eisschicht einen flüssigen Salzwasserozean.
Europa ist zurzeit, neben dem Saturnmond Titan, der verheißungsvollste Kandidat für außerirdisches Leben in unserem eigenen Sonnensystem.
Der Vortrag gibt zunächst einen Einblick in die Astrobiologie und erläutert dann die Besonderheiten Europas als potentiellem Träger von Leben. Der Schwerpunkt liegt in der Diskussion, wie Leben in Europas Salzozean aussehen könnte. Als Vergleich werden irdische Lebensräume und ihre möglichen Parallelen und Abweichungen zu Europa vorgestellt.

09.-12. Mai: FedCon 2013 (Düsseldorf)

Star Trek und die Wale [Weiterlesen →]

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Die Pottwale – meine „kleinen“ Lieblinge aus der Bleiksdjupet

28. Februar 2013 von Bettina Wurche · 2 Kommentare

Gerade bereite ich mal wieder einen meiner liebsten Vorträge vor: „Pottwal – Mythos und Wirklichkeit“.
Die Pottwale (Physeter macrocephalus) habe ich tief in mein Herz geschlossen, denn ich habe mit diesen grauen Meeresriesen zwei phantastische Polar-Sommer in Nord-Norwegen verbracht.
1997 und 1998 habe ich für das Whale-watching-Unternehmen „Whale Tours“ in Nyksund gearbeitet, einem malerischen verlassenen Fischerdorf auf der Insel Hinnoya. In jenen Sommermonaten habe ich unsere Gäste auf dem kleinen Schiff „Odin“ begleitet und Unmengen von Pottwalen (und andere Wale) gesehen.
Dort schneidet der submarine Canyon Bleiksdjupet tief in den Kontinentalschelf ein,  bis sehr dicht an die Küste.
Die Landnähe bringt viele Nährstoffe in das Wasser, durch die große Wassertiefe und die Strömungen ist gleichzeitig viel Sauerstoff im Meer – da tummelt sich die ganze Nahrungskette des Meeres.
Das ideale Revier für die tief tauchenden großen Pottwale! [Weiterlesen →]

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Mega-Piranha mit Mega-Biss

3. Januar 2013 von Bettina Wurche · Kommentare deaktiviert

Der fossile Fisch Megapiranha paranensis aus Argentinien war 2009 wissenschaftlich beschrieben worden. Der gut erhaltene Kiefer und die großen, dreieckigen Zähne mit den gesägten Kanten stellen ihn klar in die Verwandtschaft der gefürchteten Piranhas.
Jetzt hat ein Wissenschaftlerteam den Kiefer und die Zähne noch einmal genauer untersucht – diesmal ging es um die Biomechanik. Ihre Forschungsfrage: Wie kraftvoll konnte Megapiranha zubeißen?

Dazu hat das internationale Team Experimente mit lebenden Piranhas durchgeführt und dann die Kraft der fossilen Kiefer und Zähne berechnet.
Unter dem treffenden Namen „Mega-Bites: Extreme jaw forces of living and extinct piranhas (Serrasalmidae)“(1) haben sie nun ihre Ergebnisse veröffentlicht: Der ausgestorbene Piranha-Cousin hatte – in Relation zu seiner Größe – den stärksten Biss, der je gemessen wurde. Stärker als Tyrannosaurus rex, der riesige Hai „Megalodon“ oder der devonische Riesenraubfisch Dunkleosteus. [Weiterlesen →]

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Der Bahamonde-Schnabelwal – ein mysteriöses Phantom aus der Tiefsee?

6. November 2012 von Bettina Wurche · 1 Kommentar

“Phantom der Tiefsee: Mysteriöser Wal aufgetaucht“ vermeldet SPON am 05.11.2012.
Und Focus schreibt: „Sensationelle Entdeckung: Forscher enttarnen seltensten Wal der Welt“.

Ein Blick auf das abgebildete Photo sagt mir deutlich mehr: Es geht um die Strandung eines Zweizahnwals.
Das Tier gehört auf jeden Fall zur Gattung „Mesoplodon“, von denen es weltweit 14 Arten gab (und nicht 21).

Die Tiere leben natürlich nicht in der Tiefsee, sondern in der Hochsee. Alle bisher untersuchten Schnabelwale tauchen zwar ähnlich tief wie Pottwale und jagen in tiefen Wasserschichten Fische und Tintenfische. Darum ist auch für Mesoplodon traversii anzunehmen, dass er weit unter 1000 Meter tief taucht. Aber damit ist er natürlich kein Tiefsee-Bewohner, sondern klopft dort höchstens gelegentlich an die Tür.

Dass diese beiden Tiere so schwierig zuzuordnen waren, ist nicht erstaunlich. Zweizahnwale sind erstens wenig bekannt und zweitens sehr schwierig zu bestimmen. Lesen Sie dazu auch den meertext-Beitrag „Geheimnisvolle Schnabelwale – von Entenwalen und Zweizahnwalen. [Weiterlesen →]

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Geheimnisvolle Schnabelwale – von Entenwalen und Zweizahnwalen

6. November 2012 von Bettina Wurche · 1 Kommentar

Schnabelwale sind mittelgroße Zahnwale, von denen die meisten Menschen noch nie gehört haben.
Die Tiere sind zwar nicht sehr klein, sondern zwischen 3,5 und über 12 Metern groß, aber sie leben meistens im offenen Meer, weit vor den Küsten. Nach meinen eigenen Erfahrungen während eines Wal-Surveys in der Antarktis 1996/97 meiden viele Arten den Kontakt mit Menschen und tauchen vorher ab. Darum werden sie selten gesichtet. Auf den ersten Blick sehen die meisten von ihnen mit ihren langgezogenen Schnabel für Laien aus wie zu groß geratene Delphine. Auch das ist nicht hilfreich bei ihrer Identifikation.

Um 1990 waren sie die am wenigsten bekannte Familie der Wale. Mit ihrer wenig erforschten Lebensweise und ihren seltsam geformten Köpfen, die ganz anders aussehen, als alle anderen Wale, haben sie mich auf den ersten Blick fasziniert: Ich schrieb meine Diplomarbeit über zwei dieser Arten aus dem Nordatlantik.

Während der Arbeit hatte ich mir einen dieser außergewöhnlichen Schädel auf den Schreibtisch gestellt und an ihm ein neues Messverfahren entwickelt und erprobt. Es war ein noch nicht ausgewachsener Nördlicher Entenwal (Hyperoodon ampullatus). Seinen Schädel habe ich in – und auswendig studiert: Etwa 1,30 Meter lang mit hoch aufgewölbtem Hirnschädel und hohen seitlichen Kämmen (Maxillarkämmen) auf dem Oberkiefer:
Der Donald Duck unter den Walen! [Weiterlesen →]

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Forschung: Schokolade macht Schnecken schlauer

27. September 2012 von Bettina Wurche · Kommentare deaktiviert

Schokolade ist gesund, sagen Wissenschaftler.
Es gibt viele Studien, die den gesundheitlichen Nutzen der dunklen Leckerei nachweisen. Das könnte daran liegen, dass Wissenschaftler auch gern Schokolade essen. Die meisten Studien halten der Überprüfung nicht stand, wie etwa zuletzt die Publikation “Association Between More Frequent Chocolate Consumption and Lower Body Mass Index” Beatrice A. Golomb, Sabrina Koperski, et al: (Arch Intern Med. 2012;172(6):519-521).
Lesen Sie dazu auch den meertext-Beitrag „SCHOKooo-LA-DE – lecker und gesund?“.

Darum reagierte der Physiologie-Professor Ken Lukowiak von der Universität Calgary, Department of Physiology and Pharmacology, auch seeeehhhhr skeptisch, als sein Student Lee Fruson untersuchen wollte, inwieweit Schokolade das Gedächtnis beeinflussen kann.

Trotz Lukowiaks anfänglichen Zweifeln untersuchten sie eine Gruppe von Kakao-Bestandteilen – die Flavonoide. [Weiterlesen →]

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