Tote Delphine zwischen Behörden und Umweltschutz

22. Juni 2012 von Bettina Wurche · Keine Kommentare

Das Gezerre um die toten Delphine und die Art der Vorgehensweise können nicht unkommentiert bleiben.
Darum hier noch einmal meine persönliche Meinung dazu:

Die Methoden der Probennahme, Bearbeitung und Analyse folgten keinem vertrauenswürdigen Protokoll. Dadurch hatten auch später hinzugezogene Experten keine Möglichkeit mehr, zu tragfähigen Resultaten zu kommen. Die Datensammlung war und ist aufgrund der Unvorbereitetheit und Unkenntnis über die korrekten Verfahrensweisen und Protokolle unbrauchbar.
Dabei gibt es in anderen Ländern ein detailliertes Prozedere, wie in solchen Fällen vorgegangen werden muss, um verwertbare Daten zu erhalten. Dieses Offenlegen der Methodik ist ein Kernelement wissenschaftlicher Vorgehensweise. Die Methoden werden auf internationalen Konferenzen vorgestellt und viele Arbeitsgruppen sind bereit, andere Kollegen darin zu unterweisen. Der Schutz der Wale braucht weit reichende und internationale Kooperationen und Unterstützungen.
Zusätzlich verursacht die Vorgehensweise sowohl der beteiligten offiziellen Stellen als auch der Umweltschutzgruppen bei mir einen üblen Nachgeschmack von Voreingenommenheit und umfassender Unprofessionalität.

Es ist gut, dass es Menschen gibt, die sich im Walschutz engagieren. Ein effektiver Walschutz bedeutet aber, dass sie bei Anschuldigungen auch tragfähige Beweise vorlegen können. Sonst sind sie nicht glaubwürdig. Und keine große Hilfe für den Schutz der Wale.

Die Einstellung des peruanischen Umweltministeriums, Delphin-Massensterben kämen eben vor und seien dadurch nicht weiter Besorgnis erregend, zeugt von ungeheurer Ignoranz, wenn nicht Dummheit. Jeder Waltod hat seine eigene Geschichte, die nur von Fachleuten rekonstruiert werden kann. Meerestiere sind ein Frühwarnsystem für ökologische Umbrüche und Probleme. Ein Land wie Peru, das so abhängig von der Fischerei ist, müsste solche Vorkommnisse überaus ernst nehmen.

Es bleibt nur zu hoffen, dass irgendjemand in Peru und anderen Staaten daraus etwas gelernt hat und nun auch tätig wird, um bei einem weiteren Massensterben die Unglücksursache ermitteln zu können.

 

Bettina Wurche

Tags: Meeresschutz · Ozean · Wale